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Ein Anfängerbericht über M35, M1, Sigma Orion, Alpha Gemini (Castor) und NGC-2392

Datum: 26. Dezember 2008
Ort: Weinberge
Grenzgröße: nicht bestimmt
Wetter: dunkel war es
Gerät: Newton 6" f/5

Objekte
OC: M35
SNR: M1
PN: NGC-2392 (Eskimonebel)
DS: Sigma-Orionis und Castor

Jetzt nicht gleich loslachen

Wow, was für ein Tag, da sollte der Abend und die Nacht auch wieder gut zum Beobachten sein. Also die kleine Ausrüstung eingepackt und wieder in die nah gelegenen Weinberge gefahren. Auf dem Programm standen der offene Sternhaufen M35, der Supernova-Überrest M1, der planetarische Nebel NGC-2392 sowie die Mehrfachsternsysteme Sigma Orion und Alpha Gemini (Castor). Die ersten drei sind also flächenhafte Objekte, die beiden letzten sind Mehrfachsternsysteme (für eine hohe Vergrößerung).

Zuerst hab ich M35 gesucht, um den Umgang mit den Karten wieder ein wenig mehr zu üben. Die grobe Richtung ist ja einfach zu finden, von da an weiterzukommen ist ein wenig das Problem. Mit den Sternkarten hat man zwar einen "Fahrplan", aber es ist keineswegs immer das abgebildet auf der Karte, was man durchs Okular sieht. Nun ja, nach einigen Anläufen hab ich dann auch den M35 gefunden. Aber dieser Haufen ist bei Weitem nicht so imposant, wie einige Tage zuvor der M37.

Weiter gings nun zum M1, dem Überrest einer Supernnova. Das Auffinden sah eigentlich ganz einfach aus, Aufsuchen von Zeta Tauri im Sucher, dann sollte der M1 auch schon im Blickfeld des Suchers sein. Dann vom Stern etwas nordwestlich im Sucher verstellen, und so sollte dann M1 im Okular zu sehen sein. Nun, das hab ich mehrfach gemacht und den M1 nicht gesehen, auch das Absuchen der Himmelsgegend war erst mal ohne Erfolg gekrönt. Aufgeben wollte ich auch nicht. Das erste Objekt, die Nummer eins im Messier-Katalog und ich finde diese nicht. Nun gut, weitersuchen... Selbiges Spiel nochmals nach einer kleinen Pause. Und dann, da sehe ich einen ganz zart vom Hintergrund abgebobenen Nebelfleck. Eigentlich groß genug, um richtig gut erkannt zu werden, aber so hauchzart, um doch immer wieder übersehen zu werden. Ich ging dann mal davon aus, das dieses Nebelfleckchen der M1 ist, werde es aber bestimmt nochmals in der nächsten Zeit mehrfach überprüfen.

Auf zum dritten im Bunde, dem planetarischen Nebel NGC-2392. Auch hier kein Auffinden wie beim vorangegangenen Objekt. Wieder eine Pause, dann nochmalige Versuche. Aber hier hab ich wirklich nichts gefunden.

Warscheinlich sind die planetarischen Nebel nichts für den Himmel im Weinberg um die Ecke. Das nahgelegene Ludwigshafen macht hell, Bad Dürkheim macht hell, das Gewerbegebiet macht hell. Und die Augen sind dann auch dadurch nicht richtig adaptiert. Verschiebe ich also diese Art Objekte in dunkle Beobachtungsorte und widme mich weiter auf solchen Plätzen den leichteren Objekten (wie den offenen Haufen).

Nun gings nach dem kleinen Misserfolg weiter mit Sigma Orion und Alpha Gemini (Castor). Diese hatte ich mir herausgesucht, um mal wieder einen Grund zu haben, das kurze Okular (3.5mm) auszupacken. Zuerst Aufsuchen im Sucher, dann auf langbrennweitiges Okular wechseln, Sterne mittig einstellen und auf's kurze Okular wechseln, nochmal ein wenig nachstellen. Alles ohne Probleme und die Mehrfachsternsysteme wie erwartet sauber im Bild und gut zu trennen, auch mit meinem kleinen Fernrohr.

Also nach ein Paar Rückschlägen und dann wieder ein Paar Erfolgen war es nun 21:30 Uhr, ich war seit 18:00 Uhr unterwegs, das Thermometer zeigt -4°C, weitere Objekte hatte ich keine vorbereitet/ausgesucht (außer den Standards, auf die ich immer wieder schwenke). Also hab ich eingepackt.

...und den Bericht schreibe ich nun, da wir wieder so richtig in Wolken gehüllt sind...

Letzte Änderung: 8. Dezember 2009